wash bar wäscht schmutzige Wäsche

2. Sep­tem­ber 2016 | Läng­gass­blatt

Washbar© zvg

In der unlängst eröffneten «Welle 7» an der Schanzen­strasse ist neben vie­len weit­eren Dien­stleis­tern und Geschäften auch ein Waschsa­lon eingemietet. Die Betreiber ver­suchen das alte Konzept der Münzwäscherei mit neuen Ideen ins dritte Jahrtausend zu ret­ten.

aus Läng­gass­blatt 240

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Man sollte ja meinen, der klas­sis­che Waschsa­lon habe aus­ge­di­ent. In einem Zeital­ter, in welchem Woh­nun­gen ohne Gemein­schafts-Waschküche oder gar eigen­em Waschturm Sel­tenheitswert haben, wit­tert kaum ein­er das Geschäft mit ein­er öffentlichen Wäscherei — wenn schon, dann eher mit ein­er Reini­gungs­fir­ma für Spezial­tex­tilien.

Die Eröff­nung eines neuen Waschsa­lons erscheint entsprechend antizyk­lisch; der Schritt habe sich jedoch gelohnt: «Die Nach­frage ist bere­its gross und es wird eifrig Wäsche gewaschen», sagt Leit­er Sascha Walk. «Wir sind davon überzeugt, dass die wash bar bei den Bern­ern Anklang wash bar wäscht schmutzige Wäsche Waschsa­lon mit neuar­tigem Konzept find­en wird und zu einem Tre­ff­punkt für Jung und Alt wer­den kann.»

Parkettboden statt Neonsonne

Walk hat mit seinem Team das seinige dazu getan: Die wash bar hat denn auch nichts gemein mit den leicht ver­sifften, neonbeschienen öffentlichen Wäschereien mit rei­hen­weisen Laun­dro­mats, wie man sie aus amerikanis­chen Fil­men oder von Reisen ken­nt – die Kundin­nen und Kun­den sind nicht zu Langeweile und Pas­siv­ität ver­dammt, bis die Wäsche endlich sauber und trock­en ist. Sascha Walk will ein ganz anderes Image: «Wir bieten neben mod­er­nen Maschi­nen eine angenehme Atmo­sphäre, wo man sich trifft, am Mor­gen einen Kaf­fee trinkt oder sich am Abend ein Bier, ein Glas Wein oder einen Drink genehmigt.» Im Ange­bot sind denn auch aller­lei Snacks: frisch zubere­it­ete Pani­ni und Cia­bat­te und ver­schiedene Antipasti, Käse und Fleis­ch­plät­tli sowie ital­ienis­ches Eis. Unter­strichen wird die Mix­tur aus Wäscherei, Kaf­fee­bar und Feier­abend-Lounge vom mod­er­nen, gestyl­ten Ambi­ente.

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Wichtiger Kern­teil des Geschäfts ist jedoch die Wäscherei. 10 leis­tungsstarke Waschau­to­mat­en mit 6 kg Fas­sungsver­mö­gen ste­hen den Kundin­nen und Kun­den zur Ver­fü­gung, dazu zehn Wäschetrock­n­er. Ein Waschgang dauert rund 45 Minuten; trock­nen noch ein­mal knapp so lange. Eine haushalt­sübliche Ladung waschen und trock­nen schlägt mit rund fünf Franken zu Buche – inklu­sive Waschmit­tel, das von der Mas­chine automa­tisch dosiert wird.

Der Preis und die geografis­che Nähe zur Läng­gasse lässt darauf schliessen, dass der Waschsa­lon ganz beson­ders Studierende im Visi­er hat. Darauf habe man jedoch nicht beson­ders gezielt, sagt Walk. «Die ersten Wochen haben gezeigt, dass unsere wash bar neben Stu­den­ten ins­beson­dere auch von Touris­ten, Geschäft­sleuten und Mitar­bei­t­en­den der Welle7 besucht wird.» Um das Kun­den­feld auszuweit­en wolle man kün­ftig auch Events durch­führen. Kurz nach Eröff­nung habe man erfol­gre­ich ein Speed-Dat­ing ver­anstal­tet, man sei aber auch für Lesun­gen und Vernissagen oder für geschlossene Gesellschaften bis 70 Per­so­n­en aus­gerüstet.

Andreas Käser­mann