wash bar wäscht schmutzige Wäsche
In der unlängst eröffneten «Welle 7» an der Schanzenstrasse ist neben vielen weiteren Dienstleistern und Geschäften auch ein Waschsalon eingemietet. Die Betreiber versuchen das alte Konzept der Münzwäscherei mit neuen Ideen ins dritte Jahrtausend zu retten.
Man sollte ja meinen, der klassische Waschsalon habe ausgedient. In einem Zeitalter, in welchem Wohnungen ohne Gemeinschafts-Waschküche oder gar eigenem Waschturm Seltenheitswert haben, wittert kaum einer das Geschäft mit einer öffentlichen Wäscherei — wenn schon, dann eher mit einer Reinigungsfirma für Spezialtextilien.
Die Eröffnung eines neuen Waschsalons erscheint entsprechend antizyklisch; der Schritt habe sich jedoch gelohnt: «Die Nachfrage ist bereits gross und es wird eifrig Wäsche gewaschen», sagt Leiter Sascha Walk. «Wir sind davon überzeugt, dass die wash bar bei den Bernern Anklang wash bar wäscht schmutzige Wäsche Waschsalon mit neuartigem Konzept finden wird und zu einem Treffpunkt für Jung und Alt werden kann.»
Parkettboden statt Neonsonne
Walk hat mit seinem Team das seinige dazu getan: Die wash bar hat denn auch nichts gemein mit den leicht versifften, neonbeschienen öffentlichen Wäschereien mit reihenweisen Laundromats, wie man sie aus amerikanischen Filmen oder von Reisen kennt – die Kundinnen und Kunden sind nicht zu Langeweile und Passivität verdammt, bis die Wäsche endlich sauber und trocken ist. Sascha Walk will ein ganz anderes Image: «Wir bieten neben modernen Maschinen eine angenehme Atmosphäre, wo man sich trifft, am Morgen einen Kaffee trinkt oder sich am Abend ein Bier, ein Glas Wein oder einen Drink genehmigt.» Im Angebot sind denn auch allerlei Snacks: frisch zubereitete Panini und Ciabatte und verschiedene Antipasti, Käse und Fleischplättli sowie italienisches Eis. Unterstrichen wird die Mixtur aus Wäscherei, Kaffeebar und Feierabend-Lounge vom modernen, gestylten Ambiente.
Wichtiger Kernteil des Geschäfts ist jedoch die Wäscherei. 10 leistungsstarke Waschautomaten mit 6 kg Fassungsvermögen stehen den Kundinnen und Kunden zur Verfügung, dazu zehn Wäschetrockner. Ein Waschgang dauert rund 45 Minuten; trocknen noch einmal knapp so lange. Eine haushaltsübliche Ladung waschen und trocknen schlägt mit rund fünf Franken zu Buche – inklusive Waschmittel, das von der Maschine automatisch dosiert wird.
Der Preis und die geografische Nähe zur Länggasse lässt darauf schliessen, dass der Waschsalon ganz besonders Studierende im Visier hat. Darauf habe man jedoch nicht besonders gezielt, sagt Walk. «Die ersten Wochen haben gezeigt, dass unsere wash bar neben Studenten insbesondere auch von Touristen, Geschäftsleuten und Mitarbeitenden der Welle7 besucht wird.» Um das Kundenfeld auszuweiten wolle man künftig auch Events durchführen. Kurz nach Eröffnung habe man erfolgreich ein Speed-Dating veranstaltet, man sei aber auch für Lesungen und Vernissagen oder für geschlossene Gesellschaften bis 70 Personen ausgerüstet.
Andreas Käsermann