Endlich sichere Bildquellen-Angaben: Plugin-Empfehlung «Image Source Control»

21. Feb­ru­ar 2021

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Im Netz find­en Sie tausende Bilder, welche Sie kosten­los auf Ihrer Web­site ein­set­zen kön­nen. Lei­der find­en sich auch Bilder in diese Ange­boten, welche von Anbi­etern stam­men, die nur darauf warten, dass die Bildquellen nicht ganz kor­rekt aus­gewiesen wer­den. Die Folge sind häu­fig teure Forderun­gen, mit welchen ein Gratis­bild am Ende auch mal einen vier­stel­li­gen Betrag kosten kann. Um dies zu ver­hin­dern, empfehle ich Ihnen einen Blick auf das Word­Press-Plu­g­in «Image Source Con­trol».

Vorsicht vor Wegelagerern

Das Plu­g­in «Image Source Con­trol» wird vom deutschen Autoren Thomas Maier ange­boten. Dass das Plu­g­in aus Deutsch­land stammt, mag auch daran liegen, dass dort die Abmah­nan­wälte, Agen­turen und Bild-Wege­lager­er beson­ders aktiv sind. Das Vorge­hen: Zunächst stellen echte oder fin­gierte FotografInnen ihre Ange­bote auf Gratis-Bild­daten­banken wie pixelio.de, flickr.com oder pixabay.com. Dann kom­men meist Crawler zum Ein­satz, die das Web regelmäs­sig nach Bildern mit fehlen­den Quel­lenangaben absuchen.

Bei einem Tre­f­fer wer­den Web­site­be­treibende mit Forderun­gen und Prozess­dro­hun­gen eingedeckt. Diskus­sio­nen führen da meist nicht weit. Selb­st wenn der ver­meintliche Ver­stoss wider­legt wer­den kann — oder der erhobene Vor­wurf mehr als frag­würdig erscheint — fol­gt meist lange, hart­näck­ige Kor­re­spon­denz bis sich der/die Web­sitev­er­ant­wortliche irgend­wann zer­mürbt auf einen Ver­gle­ich ein­lässt und bezahlt, nur um wieder in Ruhe gelassen zu wer­den.

Den­noch möcht­en wir eine Lanze brechen für die Gratis-Bild­daten­banken: Die meis­ten Ange­bote sind redlich­er Natur und die Bil­durhe­ber freuen sich, wenn ihre Werke genutzt wer­den. Ver­wen­den Sie das Bild­ma­te­r­i­al also get­rost — aber nen­nen Sie unbe­d­ingt die Bildquelle und wagen Sie keine Exper­i­mente.

Ein Tipp: Googeln Sie nach FotografInnen, die auf­fal­l­end viele Bilder gratis zur Ver­fü­gung stellen. Wenn der Name in Kom­bi­na­tion mit den Begrif­f­en «Abmah­nung» oder «Prozess» Tre­f­fer ergibt, lassen Sie es.

Nach der Instal­la­tion des Plu­g­ins wird jedes Bild mit zusät­zlichen Eingabefeldern verse­hen. In diese kann man Bil­durhe­ber sehr ein­fach erfassen und — wo nötig — auch Lizen­zen ver­linken. Eigene Bilder kön­nen eben­falls sehr ein­fach als solche markiert wer­den. Die Bildquellen kön­nen direkt nach dem Upload erfasst wer­den — es funk­tion­iert aber auch rück­wirk­end; ein Aufwand, den ich sehr empfehle.

Das Plu­g­in meldet ausser­dem im Back­end, wenn noch nicht bei allen Bildern eine Quelle ver­merkt ist und liefert gar eine Liste mit den noch ausste­hen­den Pho­tos. Dabei sucht es auch nach anderen Dateifor­mat­en ohne Quel­lenangabe: etwa PDF- und MP3-Files.

Unter «Ein­stel­lun­gen» erscheint im Back­end ausser­dem eine neue Setup­seite, mit welch­er sich die Aus­gabe der Bildquelle steuern lässt. Eine ele­gante Lösung ist dabei sich­er der Namen­sein­blender über dem Bild, der ausser­dem per CSS passend ges­teuert wer­den kann. Alter­na­tiv bietet das Plu­g­in die Möglichkeit, jew­eils am Ende des Con­tents eine Quel­len­liste anzuzeigen.

Jedoch wer­den trotz «Image Source Con­trol» (beson­ders bei den Urhe­bere­in­blendun­gen im Bild) die Namen nicht immer dargestellt. Beson­ders bei Slid­ern, in Hin­ter­grün­den aber auch in eini­gen Plu­g­ins oder in Beitrags­bildern lässt sich die Ein­blendung ab und an nicht zuschal­ten. Das liegt nicht am Plu­g­in, son­dern an der riesi­gen Zahl an möglichen Kon­fig­u­ra­tionskom­bi­na­tio­nen. Eine Alter­na­tive für solche Fälle ist es, den/die Urheber/in im Con­tent zu erwäh­nen — min­destens bei weni­gen und sel­ten wech­sel­nden Bildern kön­nte dies ein Workaround sein. Das geht auch über Short­codes, welche auf der Ein­stel­lungs­seite des Plu­g­ins erläutert wer­den.

Wir rat­en jedoch davon ab, Bilder gle­ich­wohl zu veröf­fentlichen, wenn die Quelle gar nicht angezeigt wer­den kann. Sie kön­nten dafür belangt wer­den.

Faz­it: Wenn Sie nicht alle Bilder auf Ihrer Web­site selb­st geschossen haben, ist das Plu­g­in «Image Source Con­trol» eine grosse Hil­fe, das Ihnen viel Ärg­er ers­paren kann. Es erle­ichtert die Ver­wal­tung der Bil­drechte, schützt Sie vor Fall­en und das Wichtig­ste: Das Plu­g­in erle­ichtert die kor­rek­te Anzeige der erforder­lichen Bildquellen. Denn es ist natür­lich völ­lig unbe­strit­ten, dass FotografInnen genau wie AutorIn­nen auch im Inter­net als Urhe­ber passend aufge­führt wer­den sollen. Das ist übri­gens nicht nur bei Mate­r­i­al aus Gratis-Por­tal­en nötig, son­dern ganz generell.