Neuer Fahrplan bringt Verbesserungen – aber auch Einschränkungen

27. Novem­ber 2023 | Ghost­writ­ing

© Erich Westendarp/pixelio.de

Blog­beitrag auf der Web­site des VCS Schweiz – geschrieben für Selim Egloff, Pro­jek­tleit­er Verkehrspoli­tik

Zum Fahrplan­wech­sel vom 10. Dezem­ber wird das Bah­nange­bot aus­ge­baut. Das ist gut so. Namentlich am Woch­enende sowie für Zugsreisen ins Aus­land wird das Ange­bot ver­stärkt. Hin­sichtlich des reduzierten Bil­lettverkaufs nach eini­gen Län­dern, übt der VCS indes Kri­tik.

Erfreulich ist, dass das Bah­nange­bot auf den nationalen Streck­en ins­beson­dere über Feiertage und Woch­enen­den aus­ge­baut wird. Zu diesen klas­sis­chen Freizeitverkehrszeit­en bieten die SBB damit eine mehr als eben­bür­tige Alter­na­tive zum motorisierten Indi­vid­u­alverkehr, der den Freizeitverkehr nach wie vor dominiert. Der Bah­n­verkehr ist bei der Bewäl­ti­gung der klimapoli­tis­chen Her­aus­forderun­gen ein­er der zen­tralen Schlüs­sel.

Auch bei Reisen ins Aus­land helfen darum gute direk­te Zugverbindun­gen, die Bahn im Ver­gle­ich zum Flugzeug zu stärken. Wenn dadurch weniger häu­fig geflo­gen wird, senkt dies den Ausstoss schädlich­er Klima­gase der Vielfliegerna­tion Schweiz erhe­blich. Der Aus­bau in Rich­tung München und Stuttgart ist dazu ein guter Anfang. Zu hof­fen ist, dass diese Verbesserun­gen nicht gle­ich wieder durch den radikalen Kahlschlag im Ange­bot­skonzept 2035 des BAV zunichte gemacht wer­den.

Konzept «1 Reise – 1 Ticket» jetzt umsetzen!

Unver­ständlich ist indes die Tat­sache, dass Tick­ets für zahlre­iche inter­na­tionale Des­ti­na­tio­nen an Schweiz­er Bahn­höfen nicht mehr verkauft wer­den und nur noch in elek­tro­n­is­ch­er Form erwor­ben wer­den kön­nen. Dies läuft dem Anspruch eines nieder­schwelli­gen und anonym benutzbaren Bah­nange­bots zuwider und die angekündigte Ange­botsverbesserung im inter­na­tionalen Rei­sev­erkehr dro­ht ihre Wirkung zu ver­lieren.

Der VCS fordert seit langem «eine Reise – ein Tick­et» und wird darum das Vorge­hen der SBB hin­sichtlich der weit­eren Umset­zung eng ver­fol­gen. Damit lässt sich erre­ichen, dass Zugreisen auch ins Aus­land noch attrak­tiv­er wer­den.

Der Beitrag wurde für Selim Egloff ver­fasst und erschien im Blog des VCS Schweiz.