Kostet das Päckli Zigi bald 14 Franken?
Drehen Parlament und Hersteller wie bisher an der Preisschraube, wird das Rauchen bald richtig teuer.
Noch ist es nicht definitiv, aber die Köpfe rauchen schon mal gewaltig: An der höheren Tabaksteuer scheiden sich die Geister. Dies zeigt ein Blick auf die Reaktionen auf das Tabaksteuergesetz.
Demnach kann der Bundesrat die Steuer auf Tabak auch künftig erhöhen. So könnte ein Päckli der meistgerauchten Sorten (heute 8.20 Franken) dereinst elf Franken kosten.
Wenn jedoch die Tabakindustrie zusätzlich auch noch im Umfang der letzten Jahre an der Preisschraube dreht, sind happige 13 oder 14 Franken für ein Päckli Zigaretten in wenigen Jahren durchaus denkbar.
Preis als Präventionsmassnahme
Der Preis sei eine wichtige Präventionsmassnahme, sagt Barbara Weber, Sprecherin der Lungenliga. «Höhere Zigarettenpreise sind eines der wirksamsten Mittel gegen den Tabakkonsum. Ganz besonders bei den Jugendlichen.»
Steige der Preis um zehn Prozent, sinke die Zahl der rauchenden Jugendlichen um bis zu 13 Prozent, sagt Weber. «Darum wünschen wir uns eine Abkehr von der bisherigen Politik der kleinen Schritte. Ein höherer, einmaliger Preisaufschlag wäre hinsichtlich der Prävention viel wirksamer.»
Für Gregor Rutz (SVP/ZH), Nationalrat und Präsident der IG Freiheit, geht das zu weit. «Ehrlicherweise müssten diese Leute eigentlich das Rauchen verbieten. Weil das nun aber nicht geht, wird die Hintertüre über eine Verteuerung gewählt.»
Schmuggel befürchtet
Rutz rechnet gar mit zunehmendem Schwarzhandel, wenn Zigaretten in der Schweiz stark aufschlügen. «Gut möglich, dass dann plötzlich billige Tabakwaren aus dubioser Herkunft in die Schweiz geschmuggelt und hier illegal verkauft würden.»
Die Meinung der Politik spaltet sich entlang der Links-rechts-Grenze. Die Bürgerlichen führen an, die Tabakpreise seien in der Schweiz bereits hoch genug; und bloss, weil die EU eine Steuer erhöhe, müsse man dies in der Schweiz nicht auch tun.
Links hingegen begrüsst man die höhere Tabaksteuer und fordert darüber hinaus weitere präventive Massnahmen. Es steht eine heisse Debatte ins Haus.
Andreas Käsermann