Firmen im ersten VCS-Umweltcheck

8. April 2021 | VCS-Mag­a­zin

© Rain­er Sturm/pixelio.de

Unternehmen haben einen grossen Ein­fluss auf die Mobil­ität ihrer Mitar­bei­t­en­den und den daraus resul­tieren­den CO2-Ausstoss. Der VCS wollte es genau wis­sen und hat Grossun­ternehmen zu ihren Umweltschutzanstren­gun­gen befragt.

aus VCS-Mag­a­zin 2/2021

© VCS Schweiz

Welche Mass­nah­men trifft ein Unternehmen für die Reduk­tion des CO2-Ausstoss­es, sowohl hin­sichtlich der fir­menin­ter­nen Mobil­ität, wie auch mit Blick auf die Pen­delfahrten der Mitar­bei­t­en­den? Der VCS wollte es genau wis­sen und hat erst­mals ein Fir­men­rank­ing durchge­führt. Die befragten Grossun­ternehmen Swiss­com, SBB, MigrosGenossen­schafts-Bund, Zurich und Swiss Re schnei­den gut ab. Es gibt jedoch auch noch Nach­holbe­darf – ganz beson­ders hin­sichtlich fos­sil­freier Mobil­ität.

Die Erhe­bung des VCS erfasste Fra­gen zu nationalen und inter­na­tionalen Reisen und zur Grösse und Art der Fir­men­fl tte. Fern­er inter­essierten die getroffe en Mass­nah­men zur Mobil­itäts­min­derung: etwa mit­tels Videokon­feren­zen und Home­of­fice. Weit­ere Fra­gen betrafen die Pendler­mo­bil­ität der Mitar­bei­t­en­den und die Anreize zur Nutzung des Velos und des öffentlichen Verkehrs. Darin steckt eine nicht zu unter­schätzende Möglichkeit, den CO2-Ausstoss ins­ge­samt zu senken: Denn wer für den Arbeitsweg auf ein Auto angewiesen ist, nutzt dieses erfahrungs­gemäss auch in der Freizeit.

Swiss Re hat Nase vorn

Das erste VCS-Fir­men­rank­ing zeigt, dass alle fünf befragten Grossun­ternehmen umweltverträgliche Mobil­ität ernst nehmen und bere­its zahlre­iche Mass­nah­men umset­zen. Gesamthaft schnei­det Swiss Re am besten ab, beson­ders hin­sichtlich der Anstren­gun­gen für eine kli­mascho­nende Pendler­mo­bil­ität. Jedoch gibt es bei allen befragten Unternehmen Verbesserungspoten­zial hin­sichtlich fos­sil­freier Mobil­ität. Die Erhe­bung lässt allerd­ings keine Rückschlüsse auf die detail­lierte Aus­gestal­tung der einzel­nen Mass­nah­men und Anstren­gun­gen zu.

Zur Förderung des Veloverkehrs machen die befragten Fir­men und ihre Mitar­bei­t­en­den bei Kam­pag­nen wie etwa «Bike to Work» mit. Die Unternehmen bieten gedeck­te oder gesicherte Veloab­stellplätze an, eben­so Duschen oder Umk­lei­deräume und set­zen so Anreize, mit dem Velo zur Arbeit zu fahren. Park­plätze fürs Auto sind hinge­gen bei allen an der Umfrage teil­nehmenden Fir­men kostenpflichtig.

ÖV gegenüber Auto bevorzugt

Pos­i­tiv aufge­fall­en: Swiss Re ist das einzige Unternehmen, das den Flot­tenra­batt der Fir­ma für einen pri­vat­en Autokauf nicht an Mitar­bei­t­ende weit­ergibt. SBB und Migros fördern Car­shar­ing, Swiss Re set­zt auf Fahrge­mein­schaft n.

Ins­ge­samt ver­an­schaulichen die fünf Grossun­ternehmen, wie umweltverträgliche Mobil­ität gefördert wer­den kann. Alle beken­nen sich zum Ziel, die Fir­men­fl tte auf alter­na­tive Antriebe umzurüsten: Die SBB set­zen dabei auf erneuer­bare Energiequellen − die Swiss­com fährt zu 100 Prozent elek­trisch. Bei allen teil­nehmenden Unternehmen gilt der Grund­satz, öffe tliche Verkehrsmit­tel bei nationalen Reisen dem motorisierten Indi­vid­u­alverkehr vorzuziehen. Für inter­na­tionale Reisen gilt bei Swiss­com, SBB, Zurich und Swiss Re der Grund­satz «Zug vor Flug». Der VCS bew­ertet die Erken­nt­nisse aus dem Fir­men­rank­ing als inter­es­sant. Beson­ders wenn sich die gewonnenen Resul­tate dere­inst mit weit­eren Ergeb­nis­sen ver­gle­ichen lassen. Darum soll das Fir­men­rank­ing zu einem späteren Zeit­punkt wieder­holt und aus­ge­baut wer­den.

Andreas Käser­mann