Corona-tauglicher Reiseschutzbrief
Das Reiseverhalten von Herr und Frau Schweizer hat sich grundlegend geändert. Statt Fernreisen steht die Schweiz wieder hoch im Kurs. Doch nun bei der Reiseversicherung zu sparen, kann ein Schuss ins eigene Knie sein.
Das Coronavirus bestimmt auch bei der Ferienplanung mit. Wo weiland ferne Länder zu den beliebten Feriendestinationen zählten, werden neuerdings die einheimischen Perlen wiederentdeckt. Man kann sich freilich fragen, ob sich da die Prämie für den Schutzbrief überhaupt noch lohnt. Unbedingt, sagen Versicherungsfachleute. Denn auch Reservationen im eigenen Land können bei kurzfristigen Absagen ins Geld gehen, erklärt Philipp Geering, Spezialist für Reise- und Assistanceversicherungen beim VCS: «Auch Ferien, Ausflüge und Wochenendtrips im Inland sind von zahlreichen Risiken betroffe , die einem einen Strich durch die Planung machen können.» Oft mit Kostenfolge für Buchungen in Hotels, Ferienwohnungen, Airbnb-Übernachtungen, Campingplätze, aber auch Campermieten etc.
Pandemie-Schutzbrief
Der VCS-Schutzbrief erhält während der Coronapandemie einen zusätzlichen Nutzen. Er kann in der unsicheren Situation mit immer wieder ändernden Beschränkungen Schutz bieten und deckt Kosten, welche aufgrund von Krankheit oder behördlich angeordneter Quarantäne entstehen. «Die Reisebuchung muss allerdings vor Ausbruch der Erkrankung oder Anordnung der Quarantäne erfolgt sein», erläutert VCS-Versicherungsexperte Philipp Geering. Wichtig sei zudem, dass bei einer bevorstehenden oder ausgebrochenen Epidemie oder gar Pandemie die Empfehlungen und Reisewarnungen schweizerischer Behörden (EDA und BAG) eingehalten werden. Ferner rät der Versicherungsexperte bei bestehenden gesundheitlichen Problemen und Vorerkrankungen vor der Reisebuchung zu einem Arztbesuch, um sich die Reisefähigkeit bestätigen zu lassen.
Mehr als eine blosse Reiseversicherung
Der VCS-Schutzbrief deckt die Kosten für Annullierungen, Reisezwischenfälle und SOS-Leistungen infolge Krankheit, Unfall oder Tod – einer versicherten Person oder der versicherten Person nahestehenden Person. «Ebenfalls deckt der Schutzbrief überraschende Kosten, die durch behördlich angeordnete Quarantäne anfallen können», so Geering.
Neben diesem klassischen Reiseversicherungsschutz umfasse der Schutzbrief jedoch weitere Leistungen, sagt Philipp Geering: «Neben sämtlichen Reisen, Ausflügen und Übernachtungen sind auch Freizeitaktivitäten versichert. Also etwa Skipässe, die verfallen, Eintrittskarten für Konzerte oder Th ater und Ähnliches.» Inbegriffen sei zudem ein Reiserechtsschutz, der etwa bei Streitigkeiten mit dem Reisebüro, dem Vermieter einer Ferienwohnung oder einer Mietwagenfirma Hilfe biete.
Der VCS-Schutzbrief wurde dieses Jahr zudem durch zusätzliche, nützliche Leistungen ergänzt: Arzt und Spitalkosten weltweit bis Fr. 100 000.− pro Person, Selbstbehaltsgarantie für Mietfahrzeuge und ein Airline- und Leistungsträger-Insolvenz-Schutz.
Schutz à la carte
Der VCS-Schutzbrief ist modular aufgebaut und lässt sich so auf die eigenen Bedürfnisse zuschneiden. Wer also keine Überseereisen unternimmt, verzichtet auf den Zusatz «Welt»; wer im Ausland nicht Auto fährt, benötigt auch keine Pannenhilfe und wechselt auf den günstigeren Schutzbrief für Nichtmotorisierte. So spart man Prämien.
Versicherten mit eigenem Auto wird jedoch die Pannenhilfe innerhalb der Schweiz empfohlen, sagt Assistance-Experte Philipp Geering: «Eine Fahrzeugpanne oder gar ‑bergung kann schnell einmal einige hundert bis über tausend Franken kosten.»
Im Sommer werden zudem zwei neue innovative Angebote auf den Markt kommen: Der Mobilitätsschutz ermöglicht versicherten Personen, trotz Panne oder Zugausfall einen wichtigen Termin wahrzunehmen. Der Freizeitschutz deckt Annullierungskosten bei Freizeitleistungen, etwa Tagesausflügen, Startgebühren oder Eventtickets.
Andreas Käsermann