Brislach macht die Schulwege sicherer
Auf den Strassen der Gemeinde Brislach (BL) gab es bislang einige gefährliche Stellen. Um die Schulwege sicherer zu gestalten, hat sich der Gemeinderat an den VCS gewandt. Dank des VCS Mobilitätskonzept Schule sind nun die Optimierungen in Arbeit.
Man kann getrost sagen, dass es beschaulich zu und her geht in Brislach. Die kleine Gemeinde im Laufental – zwischen Zwingen und Breitenbach – liegt just an der Grenze zum Kanton Solothurn. 1750 Menschen leben im Dorf, es gibt drei Beizen und die Lüssel, die, vom Passwang her fliessend, die Gemeinde quert.
Im örtlichen Schulhaus mit Kindergarten sind derzeit rund 140 Kinder eingeschrieben. Deren sicherer Schulweg liegt den Brislacherinnen und Brislachern am Herzen. Darum hat die Gemeindeversammlung beschlossen, man wolle die gefährlichen Ecken im Ort entschärfen. Ein Fall für das Verkehrssicherheitsteam des VCS, welches im Rahmen der VCS Mobilitätskonzepte Schule nach ebendiesen neuralgischen Stellen Ausschau hält, dabei Eltern, Lehrpersonen und Schulkinder einbezieht und hernach Möglichkeiten für Verbesserungen aufzeigt.
Die Einschätzung von aussenstehenden Fachleuten sei äusserst hilfreich, sagt der Brislacher Gemeindeverwalter Samir Stroh: «Es ist als kleinere Agglomerationsgemeinde ohne eigene Verkehrsabteilung nicht immer einfach, herauszufinden, wie es um die Sicherheit der gemeindeeigenen Verkehrsinfrastruktur steht.»
Ortstermin in Brislach
Verkehrssicherheitsfachleute des VCS und der Beratungsstelle für Unfallverhütung BFU haben darum die gängigen Schulwege vor Ort inspiziert. Dabei findet sich fast immer die eine oder andere Gefahrenquelle: eine Hecke, die den Blick auf eine Ausfahrt verdeckt; ungünstig platzierte Fussgängerstreifen, fehlende Markierungen. Ab und an ducken sich die Expertinnen und Experten, um die Welt aus der Augenhöhe der Schulkinder zu sehen. «Wir waren froh, dass wir nach der Sicherheitsuntersuchung das generelle Feedback erhalten haben, so schlecht sehe es in Brislach gar nicht aus», sagt Stroh. Trotzdem gab es etliche Stellen mit Optimierungspotenzial: «Mit einigen aufgezeigten Gefahrenstellen haben wir gerechnet, andere hatten wir jedoch nicht auf dem Radar.»
Mittlerweile hätten die Brislacher Behörden erste Verbesserungen vornehmen lassen, berichtet Stroh: «Es gab einige Verkehrsstellen, welche sich überraschend einfach mit wenigen Markierungen entschärfen liessen.» Gut, findet VCS-Projektleiterin Katja Marthaler. Allerdings räumt sie ein: «Dies ist lediglich ein erster Schritt, weil durch die Markierungen alleine die Verkehrssicherheit nicht erhöht wird. Es braucht weitere Massnahmen, wie etwa Poller, welche die Fussgängerlängsstreifen von der restlichen Fahrbahn trennen.»
Für Stroh ist dies in erster Linie eine Frage der Zuständigkeiten: «Wir haben zunächst umgesetzt, was in die rechtliche oder finanzielle Kompetenz des Gemeinderates fällt.» Weitere Massnahmen bedürften der Aufnahme ins ordentliche Budget und können erst dann in Angriff genommen werden. Und was halten die Brislacherinnen und Brislacher von den Neuerungen? Gemäss Samir Stroh sehe man die Veränderungen im Dorf grossmehrheitlich positiv.
Es geht weiter
Die Verkehrssicherheit bleibe im Dorf denn auch ein Thema, sagt Stroh: «Wir haben Tempo 30 als Idee angestossen. Derzeit beziehen wir die Bevölkerung in die Diskussion ein und machen eine Umfrage.» Je nach deren Ausgang werde der Gemeinderat mit einem Umsetzungsvorschlag an die Gemeindeversammlung gelangen.
Andreas Käsermann