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Brislach macht die Schulwege sicherer

Auf den Strassen der Gemeinde Bris­lach (BL) gab es bis­lang einige gefährliche Stellen. Um die Schul­wege sicher­er zu gestal­ten, hat sich der Gemein­der­at an den VCS gewandt. Dank des VCS Mobil­ität­skonzept Schule sind nun die Opti­mierun­gen in Arbeit.

aus VCS-Mag­a­zin 2/2024

VCS Schweiz

Man kann get­rost sagen, dass es beschaulich zu und her geht in Bris­lach. Die kleine Gemeinde im Laufen­tal – zwis­chen Zwin­gen und Bre­it­en­bach – liegt just an der Gren­ze zum Kan­ton Solothurn. 1750 Men­schen leben im Dorf, es gibt drei Beizen und die Lüs­sel, die, vom Pass­wang her fliessend, die Gemeinde quert.

Im örtlichen Schul­haus mit Kinder­garten sind derzeit rund 140 Kinder eingeschrieben. Deren sicher­er Schul­weg liegt den Bris­lacherin­nen und Bris­lach­ern am Herzen. Darum hat die Gemein­de­v­er­samm­lung beschlossen, man wolle die gefährlichen Eck­en im Ort entschär­fen. Ein Fall für das Verkehrssicher­heit­steam des VCS, welch­es im Rah­men der VCS Mobil­ität­skonzepte Schule nach ebendiesen neu­ral­gis­chen Stellen Auss­chau hält, dabei Eltern, Lehrper­so­n­en und Schulkinder ein­bezieht und her­nach Möglichkeit­en für Verbesserun­gen aufzeigt.

Die Ein­schätzung von aussen­ste­hen­den Fach­leuten sei äusserst hil­fre­ich, sagt der Bris­lach­er Gemein­de­v­er­wal­ter Samir Stroh: «Es ist als kleinere Agglom­er­a­tions­ge­meinde ohne eigene Verkehrsabteilung nicht immer ein­fach, her­auszufind­en, wie es um die Sicher­heit der gemein­deeige­nen Verkehrsin­fra­struk­tur ste­ht.»

Samir Stroh

Ortstermin in Brislach

Verkehrssicher­heits­fach­leute des VCS und der Beratungsstelle für Unfal­lver­hü­tung BFU haben darum die gängi­gen Schul­wege vor Ort inspiziert. Dabei find­et sich fast immer die eine oder andere Gefahren­quelle: eine Hecke, die den Blick auf eine Aus­fahrt verdeckt; ungün­stig platzierte Fuss­gänger­streifen, fehlende Markierun­gen. Ab und an duck­en sich die Exper­tin­nen und Experten, um die Welt aus der Augen­höhe der Schulkinder zu sehen. «Wir waren froh, dass wir nach der Sicher­heit­sun­ter­suchung das generelle Feed­back erhal­ten haben, so schlecht sehe es in Bris­lach gar nicht aus», sagt Stroh. Trotz­dem gab es etliche Stellen mit Opti­mierungspoten­zial: «Mit eini­gen aufgezeigten Gefahren­stellen haben wir gerech­net, andere hat­ten wir jedoch nicht auf dem Radar.»

Mit­tler­weile hät­ten die Bris­lach­er Behör­den erste Verbesserun­gen vornehmen lassen, berichtet Stroh: «Es gab einige Verkehrsstellen, welche sich über­raschend ein­fach mit weni­gen Markierun­gen entschär­fen liessen.» Gut, find­et VCS-Pro­jek­tlei­t­erin Kat­ja Marthaler. Allerd­ings räumt sie ein: «Dies ist lediglich ein erster Schritt, weil durch die Markierun­gen alleine die Verkehrssicher­heit nicht erhöht wird. Es braucht weit­ere Mass­nah­men, wie etwa Poller, welche die Fuss­gänger­längsstreifen von der restlichen Fahrbahn tren­nen.»

 

Samir Stroh

Für Stroh ist dies in erster Lin­ie eine Frage der Zuständigkeit­en: «Wir haben zunächst umge­set­zt, was in die rechtliche oder finanzielle Kom­pe­tenz des Gemein­der­ates fällt.» Weit­ere Mass­nah­men bedürften der Auf­nahme ins ordentliche Bud­get und kön­nen erst dann in Angriff genom­men wer­den. Und was hal­ten die Bris­lacherin­nen und Bris­lach­er von den Neuerun­gen? Gemäss Samir Stroh sehe man die Verän­derun­gen im Dorf gross­mehrheitlich pos­i­tiv.

Es geht weiter

Die Verkehrssicher­heit bleibe im Dorf denn auch ein The­ma, sagt Stroh: «Wir haben Tem­po 30 als Idee angestossen. Derzeit beziehen wir die Bevölkerung in die Diskus­sion ein und machen eine Umfrage.» Je nach deren Aus­gang werde der Gemein­der­at mit einem Umset­zungsvorschlag an die Gemein­de­v­er­samm­lung gelan­gen.

Andreas Käser­mann